Wir leben in einer Zeit mit vielen widersprüchlichen Corona-Vorschriften, die keinerlei Sinn ergeben. Mainstream-Medien wollen uns eine Realität präsentieren, die anders ist, als die, die Menschen tatsächlich um sich herum erleben. Zensur hat Hochkonjunktur und verhindert, dass Menschen das ausdrücken, was sie sagen möchten. Regierungskreise würden die Redefreiheit wohl am liebsten abschaffen, obwohl sie die Grundlage von Demokratie ist.

Viele Menschen stehen nach einem fast einjährigen Lockdown vor den Scherben ihrer Existenz. Sie sind depressiv und haben psychische Probleme – Selbstmordraten schnellen in die Höhe. Finanzielle oder psychische Hilfe lässt auf sich warten. Angst, Verzweiflung und Wut wächst mehr und mehr.

Wie sollen wir mit all dem umgehen? Meine Erfahrung zeigt: Wenn wir in uns eine profunde Stille entwickelt haben, die bestehen bleibt, auch wenn es schwierig wird, haben wir es im Leben leichter, egal wie stürmisch und turbulent es außen ist.

Die Frage ist: Wie kann man diesen soliden Grund entwickeln?

Um diese Frage zu beantworten, möchte ich dir zeigen, wie Rhythmus mir in schwierigen Zeiten Kraft gegeben hat. Ich freue mich, wenn einige dieser Erfahrungen und Anleitungen auch dir helfen können, in den turbulenten Zeiten der Gegenwart Stille und Klarheit zu finden.

 

 

1. MANTRAS

 

Mantras zu hören oder zu singen sind eine Möglichkeit, um den Geist zu beruhigen und leer zu werden.

Für viele ist das Wort „Mantra“ mit den Religionen Asiens verbunden. Auch wenn das Wort aus dem indischen Sanskrit kommt, ist das Prinzip eines Mantras überkulturell und jedem Menschen zugänglich.

In der alten Tradition haben Mantras ausschließlich religiösen Kontext. Es gibt in vielen Kulturen auch abstrakte Mantras, in denen die rhythmische Wiederholung bestimmter Silben oder Klänge die Betreffenden in einen erweiterten Wahrnehmungszustand bringen. Mit solchen Mantras werden in Afrika Trommeln initiiert, in Indien Kranke besprochen und bei den Indios im Amazonas Rituale begonnen.

Wenn eine bestimmte Abfolge von Klängen über längere Zeit das Nervensystem rhythmisch stimuliert, entsteht eine ähnliche Wirkung wie beim Theta-Trommeln, das schamanische Kulturen seit jeher zur Bewusstseinserweiterung einsetzen: Durch Rhythmen und Klänge können sich deine Sinne öffnen.

In meiner Podcastfolge hörst du Deva Premal, gemeinsam mit den Guyoto Mönchen.

Die Rhythmen der Mantras sind Meditation, aber auch Gebet. Beides sind kraftvolle Möglichkeiten, mit dem Kern der Schöpfung in Berührung zu kommen und dabei aus der Enge herauszufinden, in der du immer nur um dich selbst kreist.

Meditation und Gebet verbinden dich mit einer Kraft, die größer ist als du selbst. Das ist auch im Rhythmus erlebbar: Du kannst Rhythmus zwar mit einer Trommel oder mit einem anderen Musikinstrument initiieren, aber sobald die Welle entstanden ist, musst du dein Spiel der Kraft dieser Welle überlassen.

2. RHYTHMUSÜBUNGEN

 

Ich weiß, einige von euch werden jetzt sagen: Rhythmusübungen – das ist nichts für mich, ich habe einfach kein Rhythmusgefühl. Meine 50-jährige Erfahrung in Rhythmusvermittlung und Rhythmus-Forschung haben mir aber gezeigt, dass es „unrhythmische“ Menschen nicht gibt – jeder hat Zutritt zu Rhythmus, auch wenn das rhythmische Wissen bei einigen noch nicht geöffnet ist.

 

THETA-TROMMELN

Ich möchte dir von einer Form des Trommelns erzählen, die dich in tiefe Entspannung und Zeitlosigkeit führen kann. Es ist die älteste Form des Trommelns – einfach und kraftvoll. Es ist die Wiederholung eines Beats in einer bestimmten Frequenz.

Diese Frequenz ist identisch mit dem vorherrschenden Gehirnwellenmuster, das du im Tiefschlaf hast. Das sind ungefähr 4 Schläge pro Sekunde. Diese Frequenz nennt man Theta-Wellen. Und während du dich auf diesen Puls einlässt, kann es sein, dass ein Teil deiner Gehirnwellen mit dieser Frequenz synchronisiert. Zugleich aber bist du hellwach, weil du trommelst.

Das kann zu einer Gleichzeitigkeit zweier verschiedener Gehirnwellenmustern führen: Theta mit etwa 4 Schlägen pro Sekunde und Beta mit etwa 13 Schlägen pro Sekunde. Diese Gleichzeitigkeit kann dich spielend aus dem linearen Zeitempfinden ins Hier und Jetzt führen.

Um die Wirkung dieser Frequenz zu spüren, brauchst du nicht einmal unbedingt eine Trommel. Trommle mit deinen Fingern auf deinem Körper, auf einem Tisch oder spiele den Puls einfach mit einer Rassel. Das Wichtigste dabei ist, dass du dich diesem regelmäßigen Puls hingibst und ihn über längere Zeit aufrecht erhältst.

Einfache Rhythmen haben meist die stärkste Wirkung. Aus diesem Grund verwenden Schamanen auf der ganzen Welt dieses Theta-Trommeln seit Jahrtausenden.

 

TAKETINA ONLINE

Mit TaKeTiNa Online kannst du erfahren, wie Rhythmus dich durch Bewegung in innere Stille führen und deine negativen Gedankenspiralen stoppen kann. Probiere es gleich aus:

taketina online werde Mitglied

TaKeTiNa hat in den letzten 50 Jahren mehr als einer Million Menschen geholfen. In diesem Online-Trainingsprogramm wirst du in vielschichtige Rhythmusmeditationen geführt, für die du keine Vorerfahrung brauchst!

Möchtest du mehr über TaKeTiNa erfahren? Dann interessiert dich vielleicht auch dieser Artikel: Was ist eigentlich TaKeTiNa?

 

PRANAYAMA

Auch Pranayama kann ein wunderbares Mittel sein, um dich aus dem Denken in die Zusammenführung von Körper und Geist zu bringen – durch Atemübungen. Deine Atmung wird dabei mit einem gleichmäßigen Rhythmus synchronisiert. Dieser kann hörbar oder unhörbar sein.

Auch wenn du nicht an deine Atmung denkst, geht sie stets als autonome Bewegung weiter. Zugleich kannst du aber auch gezielt auf deine Atmung Einfluss nehmen.

Es gibt nur zwei Körper-Rhythmen, die sich bewusst gestalten lassen: Bewegung und Atmung. Beide scheinen wohlwollende Macht auf die übrigen rhythmischen Systeme des Menschen ausüben zu können, vor allem wenn Atmung und Bewegung kombiniert werden.

Beim Pranayama wird der Atem kontrolliert und rhythmisiert, d.h. in gleichmäßige Phasen eingeteilt: Einatmen – Pause – Ausatmen – Pause. Wie du dich fühlst, kannst du maßgeblich durch die Atmung beeinflussen.

Einfache Bewegungen und Klänge können diese Atemtechnik unterstützen. Wie das geht, kannst du auch in der Podcast-Epsiode erfahren.

Solche und ähnliche Klänge in unterschiedlichen Rhythmen findest du zum Beispiel in der App „Pranayama“.

3. RAUM UND ZWISCHENRAUM

 

Die meisten Menschen leben von Ereignis zu Ereignis. Mein Tipp: Probier mal aus was passiert, wenn du deine Aufmerksamkeit auf den Raum dazwischen richtest. Du kannst zum Beispiel beim Gehen die Zwischenräume zwischen den Schritten wahrnehmen, anstatt auf die Schritte selbst zu achten.

Wenn du in den Nachthimmel schaust, kannst du in einer klaren Nacht unzählige Sterne sehen. Was du vielleicht aber nicht sofort wahrnimmst, ist der unermessliche Raum, der sich zwischen ihnen auftut. Vermutlich „weiß“ deine Intuition, dass sich dieser Raum weit über alles erstreckt, was du jemals sehen kannst… 

Ich lade dich ein, dich auf die Suche nach Raum zu machen! Wahrscheinlich wirst du verblüfft sein, dass du ihn überall finden kannst, denn er ist das, was alles mit allem verbindet. Diese neue Raum-Wahrnehmung wird nicht nur dein Leben bereichern. Du wirst bestimmt ziemlich schnell bemerken, wie diese Raumwahrnehmung dein zwanghaftes Denken beruhigen kann.

Mein Freund Johnny Bertl und ich haben eine Suite für Chor, Schlagzeug und Orchester komponiert: „Space beyond Space“. Die Worte, die wir gefunden haben, um die Leere des Raumes ausdrücken, sind:

„Ubi nihil – ibi omina“ – wo nichts ist, dort ist alles.

Hier kannst du einen Teil dieser Komposition hören: 

HINGABE, LOSLASSEN & MITGEFÜHL

 

Auf diesem Planeten sind wir ständig von den Kräften der Polaritäten umgeben: Tag – Nacht, auf – ab, hell – dunkel, Mann – Frau, Lust – Schmerz. Das ganze Spiel des Lebens entsteht aus diesen gegensätzlichen Kräften. Es ist leicht, sich darin zu verlieren und dabei zu vergessen, dass es dahinter ein größeres Ganzes gibt. 

Sich über die Gegensätzlichkeiten der Polarität hinaus zu bewegen, ist der Schlüssel für innere Stille und Klarheit. Rhythmus ist Polarität in Bewegung und daher ist er auch das perfekte Werkzeug, das uns auf diesem Weg helfen kann. 

Für manche Menschen klingt der Begriff „sich hingeben“ wie  das Aufgeben von Kontrolle. Doch wenn du dich einer größeren Kraft hingibst – du könntest sie auch göttliche Intelligenz nennen – dann brauchst du die Kontrolle, die du kennst, nicht mehr, denn alles was du tust, hat maximale Kraft.

Nur wenn du loslässt von dem, was du glaubst zu sein, kannst du erfahren, wer du wirklich bist. Nur wenn du über das, was du als „Realität“ bezeichnest, hinausgehst, kannst du finden, was die Welt im Innersten zusammenhält. 

In der Bhagavad Gita, die für viele eine Quelle zeitloser Weisheit ist, heißt es:
„Begib dich in die Stille und lenke deine Aufmerksamkeit nach innen. Die Weisheit, die du suchst, liegt in dir.“

Sich mit der Aufmerksamkeit nach Innen zu bewegen, ist ebenfalls Hingabe. Aus Hingabe und Stille entsteht wie von selbst, was die Welt heute ganz dringend braucht: Mitgefühl mit anderen.  

Der Antagonist von Mitgefühl ist Angst. Ängstliche Menschen beschäftigen sich vor allem mit sich selbst und schaffen dabei ihr eigenes Gefängnis, das aus ihren Gedanken und Gefühlen besteht. Mitgefühl, Empathie und die Verbindung mit anderen Menschen lässt einen aus diesem Gefängnis frei – in diesem Moment entstehen Freiheit und Freude.

MUT & AUTHENTIZITÄT

 

Hab den Mut, zu deinen Ideen und Überzeugungen zu stehen – sei authentisch!

Die meiste Verwirrung entsteht durch Konformität und angepasstes Verhalten. Meist steckt die Angst dahinter, von Freunden oder sozialen Gruppen ausgeschlossen zu werden. So haben viele den Glaubenssatz gelernt, sie müssten immer mit der Strömung schwimmen. Doch geht damit nicht Kreativität und Originalität verloren?

In unserem derzeitigen Bildungssystem steht Authentizität nicht auf dem Lehrplan. Das ist einer der Gründe, warum es für die Mainstream-Medien so einfach ist, ihre manipulierte Berichterstattung aufrecht zu erhalten.

Wenn du in der aktuellen Situation verzweifelt bis, ist dies verständlich. Mein Rat: Bleibe stark! Wir leben in monumentalen Zeiten und sind aufgefordert, „friedvolle Krieger“ zu sein, die Mut, Authentizität und tiefe innere Ruhe leben. Das macht uns frei und lässt uns nicht zum Spielball äußerer Umstände werden.

Reinhard Flatischler

Reinhard Flatischler | Musiker, Autor, Komponist

Flatischler ist der Begründer der TaKeTiNa Rhythmusmethode und der legendären MegaDrums-Gruppe, in der für Musiker wie Zakir Hussain, Airto Moreira, Glen Velez, Leonard Eto (KODO), Samulnori und Milton Cardona komponierte und mit ihnen auftrat. In Zusammenarbeit mit Johnny Bertl hat er TAKETINA SYMPHONIC geschaffen – ein neuer Stil der sinfonischen Orchestermusik. Sein neustes Projekt ist der Power of Rhythm Podcast.